Seit dem 1. März ist die Landstraße zwischen Staufenberg und Lollar gesperrt. Grund ist die einsetzende Amphibienwanderung. Sobald die Nachttemperaturen die Plus-Grade erreichen, erwachen Kröte & Co. langsam aus der Winterstarre. Amphibien sind wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur wird durch die Umgebungstemperatur geregelt. Aktiv werden sie erst, wenn die Nachtemperaturen 5 Grad plus erreichen. Dann begeben sie sich nachts auf den Weg zu genau dem Gewässer, in dem sie aufgewachsen sind. Da ihre Körpertemperatur jedoch noch sehr niedrig ist, können sie sich nicht schnell bewegen. Häufig bleiben sie auch auf dem wärmeren Asphalt sitzen, um sich aufzuwärmen. Sie benötigen ca. 15 Minuten , um eine Straße zu überqueren. Ihr größter Feind ist somit das Auto! Auch wenn Autofahrer besonders aufpassen, um keine Tiere zu überfahren, kann der bestehende Unterdruck unter einem Auto die Amphibien tödlich verletzen. Und Molche wird ein noch so aufmerksamer Autofahrer nachts bei Nässe erst gar nicht wahrnehmen. Deshalb die Sperrung der Straße.
Das Bürger*innennetzwerk Staufenberg-nachhaltig und der NABU-Staufenberg möchten die Sperrung der Straße zum Anlass nehmen, die Seitenstreifen vom Müll zu befreien. Nun ist Müll ja grundsätzlich kein schöner Anblick. Von ihm gehen aber vor allem Gefahren für Tier und Umwelt aus. Ein Großteil des Mülls besteht aus Plastik. Plastik zersetzt sich unter mechanischem Einfluss zu Microplastik, welches dann in die Flüsse und Meere gelangt und dort die zahlreichen Meeresbewohner gefährdet. Microplastik findet man in der Zwischenzeit sogar schon im Boden, in der Luft und im Trinkwasser. Aber auch unsere wild lebenden Tiere an Land sind gefährdet. Vögel verheddern sich mit ihren dünnen Beinen in Plastikmüll und können sich allein nicht wieder befreien. Andere Wildtiere fressen den Müll, an dem noch Lebensmittelreste haften. Und größere Vögel nutzen Plastikfolien zum Bau ihrer Nester, was diese wasserundurchlässig macht und dazu führt, dass die Jungen bei starkem Regen in den Nestern ertrinken. Ein Molch, der z.B. in einen Coffee-to-go-Becher gerät, kann sich daraus nicht befreien und muss elend sterben.
Gründe genug, um aktiv zu werden! Alle Staufenberger Bürger und Bürgerinnen sind aufgerufen, sich an der Säuberungsaktion zu beteiligen. An den Samstag, 20.03. und 27.03. soll die Aktion jeweils um 10:30 Uhr beginnen. In kleinen Gruppen (max. zwei Haushalte) kann der Müll bei entsprechendem Abstand gesammelt werden. Die Stadt Staufenberg hält entsprechende Container bereit, um den Müll vor Ort entsorgen zu können.
Hinweis wegen der aktuellen Corona-Lage:
Der Müll-Sammelcontainer ist permanent verfügbar. Es ist also durchaus möglich und erwünscht den Müll zu einem anderen Zeitpunkt zu sammeln und in den Container zu werfen.
Treffpunkt für alle, die sich für den Sammeltermin um 10:30 Uhr entscheiden, ist bei dem Beginn der Absperrung der Kreisstrasse an der Mündung in die Großgasse.